Die Idee dieser Radreise ist einfach – einfach. Ich versuche mit einem minimalen finanziellen Aufwand quer durch Europa zu kommen.
Da ich inzwischen fast nur noch Dinge besitze, die auch aufs Rad passen, habe ich praktisch außer diesem nichts zu verlieren. Aber genau dies gilt es ja auch zu beweisen: jeder von uns kann (auch wenn auf seine eigene Art) Dinge erleben, die Faszinationspotential haben. In meinem Fall ist dazu weder ein Super-Luxus Zelt nötig, noch ein Wunderwerk an deutscher Ingenieurskunst von Fahrrad. Hoffe ich zumindest.
Für alle, die jetzt vielleicht auch mal Bock auf so eine Tour haben, möchte ich hier meine Startausrüstung und die während der Tour notwendigen Änderungen zur Verfügung stellen. Ich werde mich bemühen, meine Informationsquellen immer auf dem aktuellsten Stand zu halten so dass Ihr (falls Missverständnisse meinerseits auftreten) auch ruhig gern noch einmal gegenlesen könnt.
Zum Rad an sich: Das Basismodel könnt Ihr Euch hier anschauen. Wer keine Ahnung von der Technik eines Fahrrades hat, ist mit diesen Eckdaten wahrscheinlich bereits bestens überversorgt. Ausschlaggebend für mich waren die Bremsen (hydraulische Magura-Felgenbremsen – lassen sich voll viel leichter wechseln als Scheibenbremsen), die starre Vorderradgabel (wichtig für den vorderen Gepäckträger – allerdings erschließt sich mir der Begriff Kopf-Stein-Pflaster jetzt auch) und die bewährten Shimao XT Schaltkomponenten, die sogar ich mit meinem laienhaften Verständnis von Mechanik noch in den Griff bekomme.
Was ich eigentlich nicht wollte sind: der Alu-Rahmen (echte Reiseradler schwören auf Stahlrohre, weil diese an jedem Ort der Welt von jedem tatterigen und betrunkenen Greis geschweißt werden können) und die relativ schwachen Laufräder. Diese haben leider bloß 32 Speichen statt der normalerweise für ein Reiserad gedachten 36. Ich habe aber auch schon Butterkekse ohne 52 Zähne gegessen, ging auch irgendwie. Die Alurahmenproblematik bekämpfe ich einfach mit hoffnungsloser Ignoranz und denke während der nächsten 2000 Kilometer nicht dran.
Ausgetauscht und zusätzlich verbaut wurden:
- einen Tubus Gepäckträger für hinten – weil dieser einfach eine höhere Zuladungskapazität sowie mehrere Taschenebenen hat. Das heißt, ich kann die hinteren Gepäcktaschen ein bisschen tiefer einhängen, was sich besser für den Schwerpunkt des Rades herausgestellt hat. Kosten so ungefähr um die 60 €. Meine ersten Testfahrten haben das geklaute Wissen auch tatsächlich bestätigt.
- einen Tubus Vorderradgepäckträger (die Profis nennen das Lowrider – mir fällt dabei immer das Lied der Band „War – Low Rider“ ein, welches ich auch jedes Mal fleißig beim Einhängen der Taschen im Hirn ablaufen lasse.)
- die originalen Bremsbeläge habe ich gegen Nassbeläge ausgetauscht. – Ich hoffe zwar auf viel Sonnenschein, aber ich will die Fuhre auch bei schlechtem Wetter zum Stehen bekommen. (Weg kommt allerdings nix, ich hab die anderen als Reserve dabei.)
Der Rest folgt…